Programm

The hype is real – was erwartet euch auf dem Kollapscamp?

Die zentrale Einsicht hinter der Idee des Kollapscamp ist, dass der Kollaps und die vielen Katastrophen, die auf uns zukommen (und teilweise schon da sind, z.B. Dürre und Trockenheit in großen Teilen Deutschlands), nicht das Ende aller Hoffnung, aller Organisierung und sozialer Bewegung sind, sondern der Anfang einer neuen Phase von Kämpfen um Gerechtigkeit.


Jetzt geht es darum, auch im Kollaps, in der Katastrophe, und trotz und gegen die Faschisierung der Gesellschaft die Skills zu entwickeln, die es braucht, um solidarisch handlungsfähig zu sein, um sich und anderen helfen zu können, um Solidarität zu leben und zu organisieren, damit auch andere davon lernen können.

Emotionale Arbeit

Ohne emotionale Arbeit keine Akzeptanz, ohne Akzeptanz keine realistische Zukunftsvorstellung, also keine realistischen Strategien, wie mensch sich im Kollaps solidarisch verhalten kann.

Deswegen, und weil die Reflexion des „Kollaps“ natürlich starke Emotionen auslöst, beginnt die Auseinandersetzung mit dem Thema mit emotionaler Arbeit.

Wie halten wir diese Emotionen aus, wie gehen wir damit um und – ganz wichtig – wie nutzen wir diese für den „nächsten Schritt“?

Denn das Verharren in Trauer, Wut und Ohnmacht soll kein Dauerzustand werden. Wir wollen im Umgang mit Emotionen Wege und Möglichkeiten erkunden, gemeinsam zu agieren, uns gemeinsam zu hinterfragen, solidarische Strukturen aufzubauen und uns vorzubereiten auf die sicher immer wieder aufkommenden starken Gefühle der Angst, Trauer, Wut und vielleicht auch Überforderung angesichts des fortschreitenden Kollapses.

Es wird Angebote geben zu Themen wie Selbstfürsorge in der Krise, kollektive Trauerarbeit, Umgang mit Aktivismus-Erschöpfung, Verbindung zum eigenen Körper, Wut als Kraftquelle, oder: Wie kann ich für andere da sein, ohne mich selbst zu verlieren?

Außerdem wollen wir erkunden, wie die selben Weltbilder und Gefühlsstrukturen, die uns in den Kollaps geführt haben, auch in uns wirken, und erforschen, wie wir uns emotional ein Stück weit von ihnen befreien können.

Diese Arbeit ist keine Wellness-Oase für zwischendurch. Sie ist Teil unseres Widerstands. Denn eine Bewegung, die Gefühle verdrängt, bricht irgendwann innerlich auseinander. Eine Bewegung, die Gefühle kollektiv halten kann, wird widerständig – auf eine tiefere, nachhaltige Weise.

Praktische Handlungsfähigkeit

Zu viel von unserem „Aktivismus“ in der Vergangenheit war „appellativ“, basierte auf der Vorstellung, wir könnten die Gesellschaft/den Staat dazu bringen, unsere Forderungen umzusetzen. Im Rechtsruck erweist sich das immer mehr als Sackgasse. Wir müssen wieder lernen, Sachen selbst zu machen. Darauf liegt der Hauptfokus unseres Programms.

Handlungsfähig in der Katastrophe

Vom zweitägigen „Crisis Emergency Response Technician“-Kurs, den unsere Freund*innen von CADUS anbieten, über „Stop the Bleed“ von Pär Plüschke und Preppa Tillsammans aus Stockholm, bis zu „was tun im Hochwasser?“ von der Solidarischen Klimahilfe (u.v.m.) werden wir hier lernen, was zu tun ist, wenn die Katastrophe da ist.

Handlungsfähig im Kampf

Ihr könnt erste Einblicke in Selbstverteidigung und die Organisation von Schutz für Demonstrationen und Häusern gewinnen. Denn so unangenehm die Auseinandersetzung mit diesem Thema für viele von Uns auch ist: es droht immer mehr Gewalt von Faschist*innen und ihren Verbündeten, immer mehr trans oder migrantisch gelesene Menschen werden angegriffen, immer mehr CSDs werden von Nazis bedroht.

Deswegen bieten wir einerseits ein ausführliches, zweitägiges Aktionstraining an, „How to defend a Pride March?„, andererseits eine Reihe von Selbstverteidigungsangeboten (manche von ihnen reserviert fürs Queers und FLINTAs). Aber weil wir wissen, dass zuschlagen oft die schlechteste Reaktion ist, gibt es auch Angebote für gewaltlose Konfliktbearbeitung, und für gemeinsames Handeln, das Gewalt verhindern kann.

Handlungsfähig in the long run

Was können wir in Zukunft bauen, was können wir anbauen? Wie richten wir unsere Stromversorgung so aus, dass wir im Falle eines Stromausfalls *anderen* helfen können? Welche Räume, welcher Häuser braucht eine „Kollapsbewegung“? Wie produzieren wir im Kollaps lebenswichtige Medikamente, oder Hormone für gender affirming care? Wir tun nicht so, als hätten wir die endgültig richtigen Antworten auf diese Fragen, aber wir werden auf dem Camp beginnen, uns mit ihnen praktisch auseinanderzusetzen.

Mit Blick auf solidarisches Handeln im long run gibt es Angebote zur Versorgung mit Lebensmitteln und Energie.

Den Kollaps verstehen

Abgerundet wird das alles von jeder Menge „Praxis-Wissen“ und Podiumsdiskussionen mit einigen klugen Gäst*innen, die tief in Kontroversen um Kollapsphilosophie und Transformation eintauchen.

Ihr könnt etwas über indigene und anarchistische Perspektiven erfahren und in kleinen Lesekreisen spannende Texte über Science-fiction und das Ende der Dystopie, oder über nihilistische und radikale Hoffnung diskutieren.

Themen wie Tiefseebergbau oder Aussterbeprozesse vermitteln, wie Ökosysteme inmitten der Polykrise zur Verfügungsmasse werden.

Im Wissensstrang erfahrt ihr aber auch mehr über Krisenkommunikation und Risikokompetenz, etwa, wenn es darum geht, was im konkreten Katastrophenfall „Flut“ getan werden kann, wer wofür zuständig ist und woher ihr schnell relevante Informationen bekommt.

Das Programm wird größtenteils in Deutsch angeboten, aber es wird auch Veranstaltungen in Englisch geben.

Wir sorgen dafür, so viel wie möglich Flüsterübersetzungen anbieten zu können, denn unser Camp soll auch für internationale Teilnehmer*innen einladend und spannend sein.

Nicht nur bei Workshop – Angeboten selbst, sondern auch bei den Anbietenden achten wir sehr darauf, LGBTQIA+ – Perspektiven nicht nur abzubilden, sondern in den Fokus zu rücken.

Programm Ablauf

Donnerstag

28.08.2025

Infos kommen bald!

Freitag

29.08.2025

Infos kommen bald!

Samstag

30.08.2025

Infos kommen bald!

Sonntag

31.08.2025

Infos kommen bald!