Lasst uns am letzten Augustwochenende zum ersten Kollapscamp im brandenburgischen Kuhlmühle zusammenkommen. Wir wollen trotz eskalierender Krisendynamiken, trotz diskursiver Verrohung und gesellschaftlicher Verdrängung resilient und widerständig bleiben – und uns gemeinsam auf eine unsicherer werdende Zukunft vorbereiten!

Klimakollaps Welt White

Die Ökosysteme der Erde sind dabei, wichtige Kipppunkte zu überschreiten, jetzt oder in immer näherer Zukunft. Immer mehr Menschen sind von Konsequenzen der Klimakatastrophe betroffen: Dürren, Stürme und Überschwemmungen, Waldbrände und Ernteausfälle – Leben und Überleben ist längst nicht mehr ausschließlich im globalen Süden bedroht. Auch hier bei uns wird die Zerstörung der Erde als Folge unserer Lebensweise immer schneller und drastischer spürbar.

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Ein gesellschaftliches Umsteuern findet nicht statt, und wird im Kapitalismus auch nicht stattfinden.

Fossile und weitere Ressourcen werden ungebremst weiter gefördert – wie der Wachstumszang es erfordert. Das führt zu immer ungehemmterer Ausbeutung von Natur und Menschen. Die Folgen sind Verteilungskämpfe, Militarisierung, Rechtsruck und Abschottung. Wir müssen dabei zusehen, wie um uns herum die Gesellschaft mehr und mehr verhärtet und früher durchgesetzter Fortschritt zurückgenommen wird.

Vielen von uns wird immer klarer:

So sehr wir auch dagegen gekämpft haben, die Krisen greifen um sich. Der schleichende Kollaps von Ökosystemen und Gesellschaften hat begonnen und wird – früher oder später, ungleichzeitig und ungerecht verteilt – zum unberechenbaren Dauerzustand werden.

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In dieser neuen Zukunft wird es immer schwerer, Verbesserungen zu erstreiten oder auch nur zu verteidigen. Unsere emanzipatorischen Bewegungen müssen sich dem stellen. Aber auch unter diesen schwierigen Bedingungen können wir Orte des guten Lebens aufbauen, schützen und erweitern. Es gibt Vorbilder und Möglichkeiten, nicht bei der Kollaps-Akzeptanz aufzuhören, sondern sie zu nutzen, um in einer dunkleren Zukunft auch weiterhin gemeinsam handlungsfähig zu sein. Auch im Kollaps hört unser Kampf für die beste mögliche Welt für Alle nicht auf.

Auf dem Kollapscamp werden wir reden, fühlen, streiten, bauen und machen. Wir wollen miteinander und voneinander lernen wie wir praktisch in Katastrophen handeln können: im Garten und auf der Straße, im Hochwasser und der Hitzewelle, in emotionaler Überwältigung und eskalierenden sozialen Dynamiken. Wir sind Aktivist*innen aus Bewegungen wie Ende Gelände und Waldbesetzungen, von Extinction Rebellion, der Letzten Generation und dem Klimakollapscafé, aus Kommunen und Landwirtschaftsprojekten, aus alter Öko- und neuer Antifabewegung.

Kollaps Krise Dark

Unser gemeinsames Camp soll der Kickoff für eine neue soziale Bewegung sein:

Für Solidarität und Gerechtigkeit trotz alledem.

Das Kollapscamp findet in Kuhlmühle statt, einem linken Projekt im Wald direkt am See, zwischen Berlin und Hamburg.

Wir basteln für euch ein vielfältiges Programm mit zahlreichen praktischen Skillsharing-Workshops, Diskussionen, Vorträgen und Angeboten für kollektive emotionale Arbeit.

Wir wollen bestehende Strukturen verbinden und den Auf- und Ausbau von Gemeinschaften und solidarischen Netzwerken weiterbringen. Stellt eure Projekte vor!

Wir organisieren uns selbst und übernehmen zusammen Verantwortung, die Arbeit (Schnippeln, Aufräumen, Putzen, Awareness) teilen wir uns auf.

Wir schaffen einen Ort der Spaß macht, an dem wir der Schwere der Welt etwas entgegensetzen und gemeinsam schöne Sommernächte durchtanzen.